Bereitstellung von Fotografien zu einem Objekt

Was ist beim Fotografieren zu beachten?

Wenn neue Fotografien zur Dokumentation aktueller Zustände von Objekten angefertigt werden sollen, die anschließend in der kudaba publiziert werden sollen, gibt es einiges zu beachten. Dies wird im Folgenden erläutert.

Qualität der Kamera

(Dieses Kapitel ist veraltet und muss überarbeitet werden, wobei eher allgemein gehaltene Aussagen, die nicht den Stand der Technik wiedergeben, noch immer gültig sein können.)

Je hochwertiger die Kamera ist, desto rauschfreier und detailgenauer fallen die Fotografien aus. Die Qualität der Kameras hängt vor allem von der Größe des Sensors ab, die mit dem Objektiv und der kamerainternen Software gut aufeinander abgestimmt sein sollte. Von diesem Zusammenspiel hängt ab, ob das Bildrauschen schwächer ausfällt, Abbildungsfehler erscheinen (chromatische und sphärische Aberrationen oder auch Helligkeitsverteilung) oder wie die Farben wiedergegeben werden. Sind diese Fehler zu stark, stören sie durchaus bei der Darstellung in der kudaba. Außerdem sollte die Größe an Bildinformationen gemessen in Megapixel (MP) einem Mindestmaß entsprechen, damit die Bilder auch für spätere Detailausschnitte genügend Reserven besitzen.

Allerdings müssen für die Fotografien nicht unbedingt Profi-Spiegelreflex-Vollformat-Kameras eingesetzt werden. Es reichen für die meisten Objekte auch kleinere Kompaktkameras, die die Mindestqualitätsmaßgaben erfüllen. Als Mindestgröße einer digitale Kamera können 8 MP genannt werden, nach oben hin ist natürlich alles offen. Auch Smartphone-Kameras der aktuellen Generation besitzen mittlerweile eine Bildqualität, die beeindruckt und zumindest für Objekte genügt, die nicht viel größer als ein ausgewachsener Mensch sind.

Die Schwachstellen einer Kamera werden dann offensichtlich, wenn die Fotos in einer Bildbearbeitungssoftware in Nahansicht betrachtet werden und dann relativ aufwändig nachbearbeitet und optimiert werden müssen, wenn sich Farbsäume an hellen Kanten zeigen oder Inhalte nicht mehr scharf dargestellt werden können, weil das Bildrauschen jedes Detail verschwimmen lässt.

Auch ist es von großer Bedeutung, mit Hilfe eines Zoomobjektivs so nah wie möglich an ein entferntes Detail herankommen zu können. Smartphones, die selten ein optisches Zoom besitzen, wählen lediglich einen kleineren Ausschnitt aus der immergleichen Gesamtaufnahme aus. D.h. die Bildinformationen reduzieren sich dabei auf einen Bruchteil der Gesamtaufnahme, während bei einer mit einem Objektiv herangezoomten Detailaufnahme die vollumfänglichen Bildinformationen des jeweiligen Bildsensor zur Verfügung stehen. Es wird also die Verwendung einer Kamera mit einem optischen Zoom wärmstens empfohlen.

Sehr gute Erfahrungen wurden bereits mit der Kompaktkamera Canon PowerShot S95 (10 MP, 3-fach optischer Zoom) gesammelt; mittlerweile sind Nachfolgemodelle von dieser Kamera auf dem Markt. Sie ist klein, robust und kann bei guten Lichtverhältnissen sehr schöne Fotos machen. Der Neptunbrunnen in Rom ist beispielsweise mit dieser Kamera fotografiert worden. Man stößt natürlich bei dem kleinen Zoom schnell an seine Grenzen, man möchte gerne noch näher herankommen. Aber bei der Handlichkeit dieser Kamera kann zumindest bei jeder Gelegenheit und Reise ein spontan entdecktes Objekt schnell abgelichtet werden.

Sogenannte Bridge-Kameras, also Zwitter zwischen Kompaktkamera und digitaler Spiegelreflex-Kamera, bieten sich ab der genannten Mindestqualität ebenfalls für die dokumentarische Fotografie an. Bridge-Kameras erkennt man einem größeren, aus dem Kameragehäuse herausragenden Zoom-Objektiv, das nicht gewechselt werden kann, also fest integriert ist. Diese Kameras passen nicht mehr in die Hemd- oder Jackentasche, dafür können sie meist weitentfernte Details mit ihren lichtstarken Zoomobjektiven aufnehmen. Erprobt ist in der kudaba die Lumix FZ 18 (8,1 MP, 18-facher Zoom), allerdings ist die Bildqualität wegen des erhöhten Bildrauschens und der auftretenden chromatischen Aberrationen häufig nicht zufriedenstellend, sodass die Bildbearbeitung im Nachgang sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Bei dem genannten Modell handelt es sich jedoch um eine Kamera aus dem Jahr 2007, d.h. aktuelle Modelle müssen dahingehend neu beurteilt werden.

System-Kameras sind im Jahr 2015 stark en vogue. Sie nehmen den größeren Spiegelreflex-Kameras zunehmend Marktanteile ab, weil sie einerseits kompakter sind und andererseits eine annähernd gleiche Qualität besitzen. Sie sind kleiner, da der Spiegel eingespart wird, verfügen aber ebenfalls über Wechselobjektive. Als persönlich verwendetes Modell ist an dieser Stelle die Fujifilm X-T1 (16 MP, Wechselobjektive) zu nennen, die hervorragende Fotos macht, aber nicht ganz so schwer und volluminös wie eine ausgewachsene Spiegelreflex-Kamera ist.

Alle hier genannten Kameras sind nur beispielhaft aufgeführt und sollen keine konkrete Empfehlung darstellen. Jede hochwertige Spiegelreflex-Kamera ist optimal für die Anfertigung von Fotografien. An dieser Stelle sollen nur kleinere Alternativen vorgestellt werden, die zumindest in Bezug auf die ersten beiden Kameras auch bei kleinerem Budget noch in Betracht kommen können.

Dokumentarische Sicht auf das Objekt

Federführend sollte eine überwiegend dokumentarische Sicht auf das Objekt sein. Stellen Sie sich bei der Betrachtung des Objektes jedesmal die Frage, wen, was, in welcher Weise interessieren könnte. Welche Frisur hat eine abgebildete Person, welche Handhaltung, welches Material wurde verwendet, welche Änderungsspuren sind zu erkennen, welche Symbolik versteckt sich ggf. in der Szenerie, in welcher Umgebung befindet sich das Objekt? Allerdings müssen künstlerische und ästhetische Aspekte während des Fotografierens nicht wegfallen.

Ablichtung aus unterschiedlichsten Blickwinkeln

Objekte haben viele Ansichten. Meist werden in Publikationen und im Internet nur jeweils eine frontale Hauptansicht in ihrem gesamten Erscheinungsbild von der Ferne gezeigt. In der kudaba kann jedoch jedes Detail interessiert, auch wenn wir noch nicht wissen, was Andere an einem Objekt im Speziellen suchen und erkennen. Daher sollten Objekt, die umrundet werden können aus allen vier Himmelsrichtungen mit Zwischenstufen aufgenommen werden. Zunächst aus größerer Entfernung, dann im nächsten Schritt mit geringerem Abstand, bis hin zu Detailaufnahmen von prägnanten Formen, Gesichtern, herausstechender Bestandteile etc.. Oder, wenn es sich um Architektur handelt, können auch Lampen, Türklinken, Dachformen, Türmchen, Fenstergestaltungen und deren Brüstungen von Interesse für Forschende sein. Auch das jeweilige Material, sein Erscheinungsbild, die Oberfläche und der Erhaltungszustand, sollte fotografisch dokumentiert werden.

Panoramafreiheit

Fotografiert werden darf in Deutschland alles was im öffentlichen Raum nach dem Prinzip der Panoramasicht abzulichten ist. D.h. auf öffentlichen Plätzen und Straßen können Gebäude und Straßenmobiliar fotografiert werden, so lange keine zusätzlichen Mittel wie z.B. eine Hebebühne dafür einsetzt werden. Generell sollten trotz Panoramafreiheit Privathäuser nur in Ausnahmefällen von außen fotografiert werden werden, um die jeweilige Privatsphäre zu bewahren.

Die meisten Parks und Friedhöfe sind kein öffentlicher Raum, sondern werden von entsprechenden Institutionen gepflegt und verwaltet. Bevor Fotografien von Grabdenkmälern und Parkskulpturen oder -gebäuden in der kudaba gezeigt werden können, muss jeweils explizit die Erlaubnis der verantwortlichen Institution eingeholt werden. Die Erlaubnis sollte schriftlich belegt werden können.

Das Prinzip der Panoramafreiheit schließt auch Innenaufnahmen von öffentlichen oder privaten Gebäuden aus. Erst wenn die Erlaubnis zum Fotografieren eingeholt wurde oder durch ein Eintrittsentgelt mit entsprechend wirksamer Fotoerlaubnis explizit abgegolten ist, können auch diese Aufnahmen Eingang in die Kulturdatenbank finden.

Lichtverhältnisse

Die Lichtverhältnisse sollten beachtet werden: steht die Sonne direkt hinter einem Objekt, kann es bei Gegenlichtaufnahmen zu entsprechenden Unterbelichtungen führen. Heller Sonnenschein bei blauem Himmel lassen sehr farbige und schöne Bilder entstehen, allerdings kann der Kontrast zwischen hellen und schattigen Partien zu stark werden. Manchmal ist es zur Erkennung von Material, Oberflächenstruktur und Formgebung sinnvoll sein, an bewölkten Tagen zu fotografieren oder bei wechselnder Bewölkung sowohl bei Sonnenschein als auch bei Beschattung Fotoaufnahmen zu machen. Bei zu starken oder zu schwachen Kontrasten sollten die Fotodateien über eine Bildbearbeitungssoftware entsprechend korrigierend nachbearbeitet werden.

Informationstafeln

Bei vielen Objekten sind hilfreiche Tafeln mit wichtigen Informationen angebracht. Diese Tafeln sollten, wenn vorhanden, immer mit aufgenommen werden, da man so bereits frei Haus die wichtigsten Daten zur Entstehungszeit, Stil, Besonderheiten usw. erfährt.

Menschen auf Fotos

Es sollte vermieden werden, Personen, die beispielsweise am Rand eines Brunnens sitzen, zu zentral und deutlich aufzunehmen. Im besten Fall wird abgewartet, bis sie gegangen sind, oder versucht, nicht die Gesichter erkennbar abzulichten. Das Persönlichkeitsrecht der Personen sollte auf diese Weise bewahrt bleiben. Immerhin kommen die Fotos ins Internet!

Auto-Kennzeichen

Ebenfalls zu den Persönlichkeitsrechten zählt die Abbildung von Objekten, neben denen Autos stehen und bei denen die Kennzeichen deutlich zu erkennen sind. Häufig ist es nicht zu vermeiden, dass ein Auto-Kennzeichen mit auf das Bild kommt. Im Fall, dass das Kennzeichen sehr prägnant zu erkennen ist, sollte bei der folgenden Bildbearbeitung das Kennzeichen unkenntlich gemacht werden.

Aufbereitung der Bilddateien

Auf die oben beschriebene Weise kommen je nach Größe des Objektes und abhängig vom Objekttyp – ein Kirchengebäude bietet mehr Details als eine Wasserpumpe – von 10 bis 100 Fotografien zusammen. In Ausnahmefällen wie der Alten Lateinschule in Alfeld (Leine) mit zahlreichen Renaissance-Bildschnitzereien an der Fassade können auch sehr viel mehr Abbildungen anfallen, beim genannten Beispiel sind es 210 Fotografien. Bei Ansichtskarten kann es sich wiederum um lediglich zwei handeln, wenn nur die Vorder- und Rückseite gezeigt wird. Alle diese Fotografien gilt es nun in verschiedener Hinsicht für die kudaba aufzubereiten.

Datei-Benennung

Alle Fotodateien sollten „sprechend“ benannt werden, damit Sie auch ohne ein ordnendes Dateimanagementsystem allein vom Namen her erkennbar , durchsuchbar und zuzuordnen sind.

  • Vermeiden Sie unbedingt Sonderzeichen (?,/,$ o.ä.) und deutsche Umlaute (ä, ö, ü, ß) im Namen. Die Webserver könnten erhebliche Schwierigkeiten mit diesen Dateien bekommen, da die Server nur mit dem einfachsten Schriftssatz (Asci) arbeiten und nur eine „englische“ Schreibweise verstehen.
  • Beginnen sollte der Name mit der Bezeichnung des Objektyps wie „bruecke“, „denkmal“ etc.
  • Dann sollte der geläufige Name des Objektes folgen wie z.B. bei einem Lutherdenkmal „luther“.
  • Der Ort, wo sich das Objekt befindet, ist der nächstfolgende Wert.
  • Das Entstehungsjahr kann noch genannt werden, wenn Objekte gleichen Namens und Typs aus verschiedenen Zeiten stammen oder es das Erscheinungsjahr einer historischen Zeitung ist oder es sich um den Versandstempel einer historischen Ansichtskarte handelt.
  • Am Ende steht immer eine Zahl, die von eins bis zur insgesamt von dem Objekt vorhandenen Anzahl an Fotografien geht.
  • Trennen sollten Sie alle einzelnen Namensbestandteile mit dem Minuszeichen (-).

Dateigröße

In der Regel – je nach verwendeter Kamera – sind die Originaldateien der Fotos mehrere Megabyte (MB) groß, schätzungsweise von 2 MB bis zu 10 MB. Für die Darstellung im Internet müssen diese heruntergerechnet werden, der Datenumfang reduziert werden, da sonst das Laden der Bilder am Desktop-Rechner, Tablet oder Smartphone zu lange dauert. Bei einer größeren Bildergalerie sind bis zu 600 KB (Kilobyte) pro Bild möglich. Nur in Ausnahmefällen, wie z.B. bei einer Ansichtskarte oder einem Einzeldokument, auf dem Texte erkennbar bleiben sollen, können bis zu 1 MB als Höchstgrenze gelten.

Bildgröße

Die Dateigröße hängt auch von der Bildgröße (Höhe x Breite) ab, je kleiner das Bild, desto kleiner auch die Datenmenge. In der kudaba hat sich in Bezug auf umfangreiche Bildergalerien zu Objekten mit aktuellen Fotos die Kantenlänge von höchstens 600 x 600 px (Pixel) als praktikabel herausgestellt. Es ist der optimale Kompromis zwischen Erkennbarkeit von Details, Ladezeiten und Darstellung auf allen internetfähigen Geräten. In Bezug auf historisches Bildmaterial wie Ansichtskarten können auch bis zu 900 x 900 px als Höchstgrenze verwendet werden. Bei historischen Zeitungen mit kleiner Schrift sollte ausprobiert werden, bei welcher Auflösung die Schrift noch kantenfrei zu lesen ist. Hier sollte die längste Seitenlänge nicht über 1.400 px liegen. Die Dateigröße überschreitet in diesen Fällen die Vorgabe von einem Megabyte erheblich.

Bildformat

Manche Kameras bieten auch die Speicherung in einem proprietären Bildformat an, dem sogenannten RAW-Format. Dieses Format bietet anschließend mehr Dateiinformationen, um mittels entsprechender Bildbearbeitungssoftware mehr an Bilddetails nachträglich herausarbeiten zu können. Dieses Bildformat ist jedoch nicht für die Darstellung im Internet geeignet.

In Bezug auf Fotografien ist das JPG-Format zu diesem Zweck geeignet, das aber auch in der Regel bei Kameras als Speicherformat einzustellen oder voreingestellt ist. Wenn die Fotografien in einer Bildbearbeitungssoftware wie Photoshop, Lightroom, oder IrfanView für die Darstellung in der kudaba aufbereitet werden, dann sollte beim Abspeichern eine Komprimierung zwischen 70 und 90 Prozent eingestellt werden (besser 90 Prozent), je nachdem wie sehr sich eine Komprimierung im Bildergebnis in Form von Pixelfehlern und Artefakten bemerkbar macht. Je höher die Komprimierung (je kleiner die Zahl, also 70), desto kleiner ist die Datenmenge, also die Bildgröße in MB (siehe oben), und desto schlechter wird die Bildqualität.

Wasserzeichen

Auf allen aktuellen Fotografien in der kudaba werden sogenannte Wasserzeichen eingefügt, um die Webadresse kenntlich zu machen, wo das Bild zu finden ist und um das Jahr der Erstellung der Fotografien sowie den/die Urheber*in der Fotos in Form von vorher festgelegten Kürzeln zu nennen. Beispiel: www.kudaba.de 2015 AnImh.

Dieses Wasserzeichen sollte grundsätzlich horizontal unten links platziert werden. Sollte sich dort allerdings ein wichtiges Bilddetail befinden, kann es auch horizontal nach unten rechts verschoben werden. Ist auch dieser Ort unpassend, kann das Wasserzeichen statt horizontal vertikal links oder rechts gesetzt werden.

Bei Bildmaterialien, die im Besitz von Gedächtnisinstitutionen wie Archive, Bibliotheken oder Museen und die der kudaba zur Verfügung gestellt werden, werden keine Wasserzeichen in die Dateien eingefügt, sondern die Besitzanzeigen mit Signatur und Verwertungsrechten der jeweiligen Institution entsprechend der gestellten Anforderungen beigefügt.

Bildschärfe

Die Bildschärfe hängt zum einen von der ruhigen Hand des Fotografierenden und zum anderen von der Qualität der Kamera und des Objektives ab. Gerade bei gezoomten Fotos können mitunter Unschärfen auftreten, die über eine Bildbearbeitung noch zu beheben sind. In dieser Hinsicht sollten alle Fotografien vor der Verwendung geprüft werden.

Bildkontrast

Bei starkem Sonnenschein werden die Schatten und die beleuchteten Fläche zu starken Kontrasten führen, die Digitalkameras nicht optimal aufnehmen können. Es führt zu Bildinformationsverlusten, wenn die Schatten zu dunkel werden, um die sonnenbeschienen Stellen korrekt belichtet darzustellen. Die dunklen, schattierten Bildflächen können genauso wie zu hell belichtete Flächen häufig noch nachträglich heller oder dunkler geregelt werden, sodass am Ende eine gleichmäßiger Kontrast erreicht wird.

Gleiches gilt für wolkenbedeckte Tage, an denen zwar Formen gleichmäßig hell abzulichten sind, die Farben und Konturen aber in einem grauen Einerlei unterzugehen drohen. Auch in diesen Fällen kann häufig noch der Kontrast in der Weise verstärkt werden, dass die Objektformen deutlicher hervortreten.

Stürzende Linien

Viele Architekturfotos zeigen sogenannte „stürzende Linie“. Diese werden durch die Optik der Kameras verursacht, wenn Sie selbst vor einem hohen Gebäude stehen und beim Fotografieren hoch schauen. Die stürzenden Linie wären kaum zu bemerken, wenn Sie sich ungefähr auf der mittleren Höhe des Gebäudes aufhalten würden. „Stürzende Linie“ sind daran zu erkennen, dass die unteren Außenkanten eines Gebäudes weit außeinanderstehen und nach oben hin immer enger zusammenführen. Die Linien verlaufen von unten außen nach oben innen des Bildes. Es entsteht somit der Eindruck, dass sie zusammenstürzen, dass das Gebäude in sich zusammenbricht.

Diese Linien können über verschiedene Bildbearbeitungsprogramme korrigiert werden, so dass der stürzende Eindruck weitgehend reduziert wird. Adobe Photoshop bietet ein entsprechende Funktion zu diesem Zweck an, Adobe Lightroom ebenfalls. Für Windows wird das kostenlose Programm ShiftN angeboten, das sich ebenso auf diesen Bearbeitungsschritt spezialisiert hat.

Für die Begradigung der Linien sollten Sie jedoch bereits bei der Erstellung von Fotografien hoher Gebäude genügend Bildfläche ober- und unterhalb des Objektes mit aufnehmen. Denn die Korrektur der Linien geht einher mit einer trapezförmigen Verzerrung des Gesamtbildes. Um am Ende wieder ein rechteckiges Bild zu erhalten, muss ein entsprechender Ausschnitt aus dem verformten Bild ausgewählt werden. Ist nicht ausreichend Bildraum oberhalb einer Kirche vorhanden, kann es am Ende sein, dass zwar die Linien gerade verlaufen, aber die Kirchturmspitze abgeschnitten ist.

Objektivkrümmung

Auch die Objektive verursachen Verkrümmungen von Linien im Bild. Meist sind sie nicht erkennbar, bei größeren Ausdrucken und beim Hineinzoomen in digitale BIlder im Internet treten sie jedoch deutlicher zutage. Das Bildverwaltungsprogarmm Lightroom bietet bereits beim Laden von Bildern die Korrektur entsprechend eingestellter Objektive an, aber auch eine manuelle Korrektur ist für jedes Bild möglich. Insgesamt ist dieses Phänomen jedoch für Bilder in der kudaba eher zu vernachlässigen.

Stapelverarbeitung von Fotos mit IrfanView (Windows)

IrfanView ist eine kostenlose Bildbearbeitungs-Software für das Windows-Betriebssystem. Es bietet viefältige Funktionen u.a. zur Stapelverarbeitung (sogenannter Batch) von Fotografien, um zeitsparend viele der oben genannten Parameteränderungen an vielen Bildern in einem Vorgang zeitgleich vorzunehmen.

Im Menü unter Datei -> Batch/Stapel-Konvertierung können Sie so viele Fotos wie Sie wünschen mit den jeweils gleichen Einstellungen ausgeben. Im neu geöffneten großen Fenster wählen Sie oben links die „Batch-Konvertierung + Umbennung“ aus. Das Zielformat soll „JPG“ sein und ein Häkchen soll neben „Spezial-Optionen aktiv (Größe ändern etc.)“ gesetzt sein. Wenn Sie auf den Button „Setzen“ klicken, öffnet sich ein neues Fenster mit umfangreichen Einstellungsoptionen:

  • Zunächst wählen Sie „Größe ändern“ aus und zwar „Eine oder beide Seiten setzen“ mit den Werten 600 (Breite) und 600 (Höhe). Als Maß ist „Pixel“ einzustellen.
  • Darunter wählen Sie „Proportional“ aus und „Kleine Bilder nicht vergrößern“.
  • In der mittleren Fensterspalte bleibt „Farbtiefe ändern“ deaktiviert ohne Häkchen. Nur neben Auto-Korrektur kann/könnte/sollte ein Haken gesetzt werden. Sie sollten am Endprodukt überpüfen, ob ein Setzen des Hakens gewinnbringend oder nicht ist
  • Wichtig ist die Aktivierung von „Text einfügen“. Hierbei handelt es sich um das Wasserzeichen, das eine Zeile darunter noch einmal eingefügt werden kann, aber nur als Bild! Wir fügen jedoch den Text „www.kudaba.de Jahr Urheberkürzel“ ein. Das ist wiederum über „Optionen“ einzustellen. Nach einem Klick auf diesen Button öffnet sich wiederum ein Fenster, in dem Sie oben die Breite 100 und Höhe 100 einstellen und rechts daneben den Ort des schriftlichen Wasserzeichens „Links unten“. Einen weißen Hintergrund in halbtransparenter Darstellung stellen Sie mit weißer Farbe im mittleren Bereich des Fensters ein, wo sich auch das Eingabefeld für den Text  befindet. Die „Breite der Hintergrundfarbe (Markierung) an Textbreite anpassen“ sollte markiert sein, ebenso „Text-Transparenz: Keine“ und „Text glätten“. Die Farbe sollte schwarz sein, der Schrifttyp kann wie vorgegeben eingestellt bleiben, aber auch je nach eigener Vorstellung verändert oder angepasst werden. Mit „OK“ werden die Einstellungen gespeichert.
  • In dem noch geöffneten Fenster „Operationen für alle Bilder“ sollte als letztes rechts oben „Schärfen“ aktiviert werden und mit 20 oder 30 eingestellt werden. Je höher die Zahl, desto schärfer das Bild. Seinen Sie vorsichtig beim Setzen diese Wertes: die Bilder können sehr schnell „überscharf“ wirken.
  • Unten rechts sollte „Original Datum/Zeit behalten“ mit einem Haken aktiviert werden.
  • Wenn Sie auf „OK“ klicken, sind diese Einstellungen aktiv.
  • Es ist noch immer das Fenster „Batch/Stapel-Konvertierung“ geöffnet. Sie haben zuvor die Stapel-Verarbeitung konfiguriert, jetzt müssen Sie noch die Bilder auswählen, die Sie entsprechend bearbeitet haben wollen. Dafür wählen Sie im rechten, oberen Auswahlfenster den Ordner mit den zu verarbeitenden Fotos aus, bis diese dort erscheinen. Dann markieren Sie die gewünschten Dateien und klicken auf den Button „hinzufügen“ unterhalb des Auswahlfensters.
  • Über diesen Schritt erscheinen die Dateipfade im unteren weißen Auswahlfenster.
  • Links von diesem weißen Fensterfeld können Sie die einheitliche Umbenennung mit einer fortlaufenden Zählung bestimmen. Bauen Sie die Dateinamen wie oben geschildert auf, die Zählung wird automatisch angefügt.
  • Darunter können Sie das Zielverzeichnis angeben, wo die verarbeiteten Bilder abgespeichert werden sollen.
  • Über einen Klick auf den Button „Starten“ unterhalb des Zielverzeichnisses führen Sie die Stapelverarbeitung durch.
  • Überprüfen Sie nun, ob Sie mit den Ergebnissen zufrieden sind. Ansonsten ändern Sie entsprechende Einstellungen und wiederholen diesen Vorgang.